2009
Die großen, immergrünen, fächerförmigen Blätter der Dum-Palme sind hart, wachsig, derb und widerstandsfähig. Diese Blätter sind der Rohstoff für die Matten. Aus dem verflochtenen Wurzelwerk der Dum-Palmen im Binnen-Delta des Niger wachsen die Blätter auf weiten Flächen als dichtes Buschwerk.
Das Schneiden der Palmblätter erfordert gegerbte Hände, Geschick und Kraft. Man tritt dabei leicht auf Dornen und darf keine Angst vor Schlangen haben. Die Frauen tragen die schweren Packen ins Dorf. Im Hof lassen sie die Palmblätter in der Sonne trocknen bevor sie diese in langen Reihen aneinanderheften und anschließend für den Verkauf auf dem Wochenmarkt zu großen Bündeln (tas) zusammen schnüren.
Die Menge an Blättern, die Niamoye Amerie Haidara heute gesammelt hat, macht noch längst keinen tas aus. Um diese Menge zusammen zu bringen, geht sie eine Woche lang jeden Morgen zum Schneiden, jeder Weg ein Kilometer. Ein großer tas umfasst 65 Schritt (pas) aneinandergereihte und getrocknete Palmblätter, genug um daraus 25 Matten zu flechten. Auf dem Wochenmarkt in Tonka lassen sich dafür 2.600 FCFA (= 4 Euro) erzielen.
Niamoye Amerie Haidara ist Songhai. Sie ist etwa 35 Jahre alt und hat sieben Kinder geboren. Vor einigen Monaten starb ihr Ehemann. (Fotos: 2009)
Matten (2) Das Palmblatt
27. April 2009