2013
Die Unterdrückung der Frauen durch die Dschihadisten ist nicht nur in der ländlichen Umgebung vorbei, sondern auch in den Kreisstädten. In Niafunké zum Beispiel fühlen die Frauen sich wieder frei, ohne Kopftuch und geschmückt wie eh und je am frühen Abend am Straßenrand zu sitzen und Matten, Körbe und Schalen zu flechten (Bild links).
Die Reisanbau-Saison ist auf den Bewässerungsfeldern trotz aller Schwierigkeiten in vollem Gange. Ende Juni werden die jungen Pflänzchen aus den Saatbeeten in die große Fläche verzogen. Dabei sind vor allem die Frauen im Einsatz. Hier in Mankara, am Bara Issa, einem Seitenarm des Niger (Bild rechts), verrichten junge Frauen und Mädchen diese Arbeit für einen Tagelohn von FCFA 1000 bis FCFA 1.250 (EUR 1,50 bis EUR 1,80).
Im Oktober 2011 haben wir das letzte Mal aus dem Interventionsgebiet des Programms Mali-Nord/IPRODI berichtet. Seither waren wir mehrfach in Mali, um die Lage zu beobachten und für die deutsche Seite Empfehlungen auszuarbeiten, wie der Weg zur Aussöhnung aussehen könnte und sich unterstützen ließe; zuletzt von Mitte Juni bis Anfang Juli 2013.
Wie alle Tuareg-Rebellionen ging auch die jüngste von 2011/12 von Kidal (hoch im Nordosten) aus und hat von dort aus Gao und Timbuktu überrollt. Anders als zuvor nahmen dieses Mal auch jugendliche Tuareg aus den Landkreisen der Region Waffen in die Hand und an der Unterdrückung ihrer Nachbarn teil; aus freien Stücken? oder gegen eigenen Willen und innere Überzeugung? Das ist eine der Fragen, die im Zuge des nun anstehenden Dialogs und der Versöhnung zu klären sein wird. - Mit der Unterzeichnung des vorläufigen Abkommens von Ouagadougou am 18. Juni 2013 sind die Bedingungen für Annäherung und Aussöhnung geschaffen, zumindest auf dem Papier.
Fotos: Nouhou Maiga
Frauen unverschleiert
14. Juli 2013